"es kreuzen sich zwei wege,
wohin soll ich geh´n ?
rundherum ist alles rege,
will keiner mich versteh´n !?
worauf soll ich meine hoffnung setzen,
wenn ich denk,
ich bin des eimers nasser fetzen ?
auch wenn ich dir meine liebe schenk´,
wie soll alles weitergeh´n ?
ich kann keinen horizont mehr seh´n.
kannst du nicht nehmen meine hand,
damit es nicht zerreisst das liebesband."
"damals war das noch ganz anders als heute. jetzt erst merke ich, daß für jeden irgendwann die zeit kommt, erwachsen zu werden.
wie ich noch klein und unerfahren gewesen bin, schien das leben nur aus heiterkeit,freude und glück zu bestehen. das ganze dahinleben war so einfach und ohne probleme.
ich kann mich noch erinnern, als sich vor unserem sechsstöckigen hochhaus, in dem wir eine wohnung haben, noch eine wiese befand, die ein wenig bergab ging. sie war ganz verwuchert und zum teil sah man pfade, auf denen nur mehr die festgetretene erde und sonst kein grashalm zu sehen war. die hitze der sommerzeit legte die erde trocken, sodaß sie risse bekam.
ich kann ich noch genau daran erinnern, wie ich, bekleidet mit kurzer hose und einem leibchen, mit einer schaufel und einem kleinen sandkübel auf den wegerln kleine löcher grub.
es erfreute mich auch immer wieder, einen schmetterling oder eine biene zu beobachten, wie sie sich auf eine blüte setzten und dann kurz darauf davonflogen. doch ein jahr später kamen lastwägen und ein bagger. sie rissen die verwilderte wiese, auf der jahre meiner schönen kindheit hängengeblieben sind, einfach weg.
damals verstand ich das noch nicht, und heute steht da ein grosser wohnblock. und so lernte ich mit der zeit, mich über begebenheiten einfach darüber hinwegzusetzen, konnte sie jedoch niewieder vergessen. ich merkte immer stärker, daß die freude und das glück meines lebens manchesmal und später immer öfters durch momente der traurigkeit und unglücklichen einsamkeit unterbrochen und gestört wurden."
ich weiß nicht, ob ich egoistisch bin; auf jeden fall habe ich immer versucht, es nicht zu sein. doch manchmal komme ich mir vor wie ein aussenseiter - abgestossen - ausgeschlossen - und das zu einem zeitpunkt, wo ich mehr liebe und halt brauche denn je. ich habe immer öfters den wunsch zu sterben, doch ich weiß, daß damit niemandem geholfen ist.
ich bin so traurig und fühle mich einsam - bin enttäuscht, weil ich es offensichtlich nicht schaffe andere menschen glücklich zu machen. ich will leben und nicht dahinleben. ich möchte liebe schenken und empfangen.es fällt mir vieles so schwer.
den horizont, das ziel welches ich mir gesteckt habe; ich strebe es so sehr an, doch werde ich es jemals erreichen? - und was ist dann - ich habe angst, angst vor der zukunft. warum ist so selten jemand da, wenn man ihn am nötigsten braucht?
ich möchte nicht hinter einer maske leben, wo keiner weiß, ob ich hinter dieser maske lache oder weine. ich will ohne maske leben können !
'mein buntes herz' hat mich inspiriert.
ich habe gestern meine oma besucht. sie ist zeitweise wegen ihren hohen alters sehr verwirrt. manchmal wenn ich zu ihr komme, kennt sie mich gar nicht. erst nach dem öfteren nennen meines namens und nachdem sie mehrmals angestrengt mein gesicht betrachtet hat, setzt die erinnerung wieder ein.
ich muss mich ziemlich laut mit ihr unterhalten, damit sie mich auch wirklich versteht. ein wenig taurig das ganze, aber ich denke sie freut sich sehr, wenn ich sie besuchen komme. leider mache ich das nur sehr unregelmässig und nicht besonders oft.
manchmal redet sie vom sterben und das sie bereits genug erlebt habe und erleben durfte. um nicht mit ihr über den tod zu reden, sag ich dann nur kurz: 'es erwischt uns alle irgendwann einmal, die jungen menschen ebenso wie alte.'. dann versuche ich mit alten schönen erinnerungen das thema zu wechseln.
wenn ich ihr in die augen sehe, spüre ich manchmal eine richtige wärme und freude, obwohl es traurige augen sind, die mich anblicken.
irgendwie freue ich mich schon auf den nächsten besuch.
ist man momentan in dieser lage überfordert oder ist unser gehirn zu langsam und wir können uns erst im nachhinein die richtigen worte zu recht legen, die wir hätten sagen sollen.
doch plötzlich wachgerüttelt,
herausgerissen aus einer wunderbaren welt.
die augen sehen alles noch trübe und grau.
Du siehst dich um, glaubst umrisse zu erkennen,
und stimmen zu hören.
Nun bist du wach, und es ist noch immer trübe und grau.
Wo ist dein schöner traum geblieben.
und dennoch ist er dir fern.
ein mensch dir dich liebt,
aber weder sagen
noch merken lassen kann,
das er dich liebt.
früher war der mensch oft da gewesen,
dann sehr lange er fort,
zu spät gemerkt,
das viel zu lange er weg gewesen.
zeit versämt,
die nicht mehr aufzuholen.
augen, die nicht lügen,
vergangenheit, die erfreut,
momente die schmerzen,
heutzutage oft traurigkeit.
einfach nur ein mensch.
der alltag hat dich mit seinen fängen gefasst. - ich stehe auf und gehe ins bad. - vorwürfe, die großteils missverständisse sind, flogen dir an den kopf und gibst du von dir. verletzend und schmerzend war beinahe jedes wort. – ich steh´ vor dem spiegel – das lange graue haar in der linken augenbraue stört. - haben wir verlernt miteinander zu reden? – ich greife in den schrank und nehme die pinzette – es scheint alles in ordnung: man geht nett miteinander um, und dennoch fühlst du dich, wie zur seite geschoben, zwar nicht ignoriert, aber irgendwie selbstverständlich oder oberflächlich behandelt. – das störende graue lange haar fällt ins waschbecken, und du blickst in den spiegel, ohne das du es wirklich wahr nimmst – was ist bloß geschehen? du bist traurig und kannst dennoch keine träne vergießen; ausgetrocknet und leer, wie dein eigener blick, der dir im spiegel mitten ins gesicht schlägt. – wäre es nicht besser, sich wieder ins bett zu legen und zu versuchen eine nacht darüber zu schlafen !? am nächsten tag wird alles wieder besser aussehen; wenn nicht, so setzt du dir wieder deine maske auf , und behältst deine gefühle in deinen gedanken …