eine arbeitskollegin hatte zwei tage zuvor ein mail im büro ausgeschickt, dass sie noch ein ticket fürs nena konzert über hat.
so habe ich überhaupt erst einmal von dem openair in krems erfahren und mich sogleich bei ihr gemeldet.
als vorgruppen wurden die bands minze und luttenberger*klug angekündigt.

mit ein paar kolleginnen, kollegen und ein paar ihrer bekannten fuhren wir direkt von der arbeit aus nach krems.
als wir kurz nach 18 uhr ankamen, warteten schon zahlreiche fans auf den einlass.
es war regelrecht schwül; der himmel bedeckt, extrem hohe luftfeuchtigkeit und sehr warm.
um 18:30 uhr wurde man eingelassen - sogleich begaben wir uns zum erstbesten imbissstand - hier waren die zwei damen jedoch mit dem grossen andrang regelrecht überfordert.
so gingen wir zum nächsten. "willst du nichts essen?", wurde ich von einer kollegin gefragt. "nein danke, erst etwas später" - und das war ein fehler.
eine halbe stunde später am stand:
ich: "ein bier und eine schnitzelsemmel bitte."
kellner: "schnitzelsemmerl sind gerade aus, es gibt aber bald wieder welche."
ich: "okay, dann nur das bier."
minze begann zu spielen als die ersten regentropfen vom himmel fielen. die band ist echt nicht schlecht, war sehr angenehm überrascht.
mein magen krachte und durstig war ich auch.
ich: "ein bier und eine schnitzelsemmel bitte."
kellnerin: "schnitzelsemmerl haben wir gerade keine, es kommen aber bald wieder welche."
ich: "okay, dann nur das bier."
mittlerweile hatten wir die anderen kolleginnen und kollegen getroffen, tratschten und blödelten ein wenig herum.
biernachschub war angesagt.
ich: "drei bier und eine schnitzelsemmel bitte."
kellnerin: "schnitzelsemmerl hab' ich gerade nicht, musst ein wenig warten."
ich: "okay, dann nur die drei bier."
die bühne war ein wenig umgebaut worden, der nieselregen hatte kurz aufgehört sich jedoch wieder fortgesetzt und luttenberger*klug spielte "vergiss mich".
so langsam machte sich das bier auf nüchterem magen bemerkbar. laufend strömten immer mehr menschen aufs gelände.
kurz bevor nena um 21 uhr ihren auftritt hatte, versorgten wir uns nochmal mit bier.
ich denke, den dialog am imbissstand brauche ich nicht zu wiederholen ;-}
der regen liess einige der besucher auf die blöde idee kommen, regenschirme aufzuspannen. "spannt's die regenschirme ab ihr weicheier!", rief ich laut und viele dann mit mir ;-}
es hatte wirkung gezeigt - flupp, flupp waren viele schirme verschwunden.
endlich war es soweit - nena betrat die bühne. noch nie hatte ich sie live gesehen. sah sie die letzten jahre nur im fernsehen und in den 80ern in der bravo.
darüber hatte ich mal einen beitrag verfasst. und nun stand sie da, nur ein paar meter entfernt.
irgendwie konnte ich das kaum packen. ich machte eine kleine life-schaltung mit dem handy, damit kinder und frauchen auch etwas von der tollen stimmung mitbekommen konnten.
noch immer gab es ein paar hartnäckige aufgespannte schirme, deren halter auf zurufen nicht reagierten. tatsächlich sah man ein paar dosen auf die schirme fliegen.
flupp, flupp - da waren die letzten schichtverdeckenden monster weg ;-}
nena spielt die komplette palette durch. es war voll super. bei einem lied spielte sie auf den drums mit, zerbarst dabei einen der sticks und warf sie ins publikum.
dazwischen war wieder einmal ein bier fällig, was jedoch nicht mehr so einfach war, sich druch die riesige menschenmenge zu drängen.
ich: "zwei bier und einen grossen spritzer bitte. schnitzelsemmerl will ich eh keines mehr."
kellner: "du kannst aber ein schnitzelsemmerl haben, es sind wieder welche da."
ich: "okay."
kaum zu glauben - hatte ich doch zum siebentem bier etwas zu beissen bekommen ;-}}
zurück duch das publikumslabyrinth hatten wir tatsächlich die kollegen wieder gefunden.
die musik durchdrang mich, der regen prasselte auf meine haut, ich schloss die augen, erinnerte mich an meine jugendzeit.
es war so wunderschön.